Osteopathie

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist ein ganzheitlich medizinisch diagnostisches Therapiekonzept, dass sich auf die Bewegungsfreiheit aller Körpersysteme bezieht (den Bewegungsapparat, das Organsystem und das Craniosacrale System) ausgehend von einer nachhaltigen Philosophie der Unterstützung zur Autoregulation.

Ein Beispiel am Fuß:

26 Knochen, 114 Bänder und etwa 40 gelenkige Verbindungen. Das mal 2. Ein beeindruckender Mechanismus, der uns tagtäglich aufrecht erhält, unser Körpergewicht trägt und uns so durch das Leben begleitet.

Durch Traumen, Störungen und unvorhergesehene Ereignisse kann dieses komplexe Zusammenspiel aus Gelenken, Muskeln, Nerven und dem Kleinhirn aus seiner Harmonie geraten.

Ein kleines Beispiel wäre der berühmte Stein im Schuh.

Ein paar Schritte möge man noch tolerieren, aber nach und nach wird es für den Fußbesitzer unangenehmer. Der Komfort des Fußes beginnt zu leiden. Der Gang verliert seine einstige Geschmeidigkeit. Wird die Ursache nicht behoben und der Störfaktor bleibt bestehen, fängt das System an sich nach Ausweichmechanismen bzw. Kompensationen umzuorganisieren.

Andere Strukturen organisieren sich um das betroffene Gelenk zu entlasten. Das Kniegelenk, das Hüftgelenk, das Becken, die Wirbelsäule, Nerven, Muskeln… Alle werden versuchen das Gleichgewicht auf verschiedenen Wegen beizubehalten, zu Lasten der Ökonomie. Einzig damit der Besitzer weiter in Bewegung bleiben kann.

Unter ungünstigen Umständen, aufgrund von Vor - und Nebenerkrankungen, Traumen ect., kann es zu der Entstehung eines Hinkens kommen. Unser Gangbild besitzt nicht mehr die einstige Harmonie.

Durch die Umverteilung der Lasten kommt es zu einer mechanischen Überlastung von Strukturen, die nicht mehr kompensiert werden können. Nun beginnt sich das Teufelsrad zu drehen, denn jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Das anfängliche Beschwerdebild, welches im Fuß seinen Anfang nahm, sucht sich nun durch die gesteigerte Überbelastung der anderen Strukturen seinen Weg. Auf kurze oder lange Sicht werden Symptome auftreten, die sich fernab des primären Geschehens, in unserem Fall am Fuß, auswirken werden.

Das Gleichgewicht zwischen Ökonomie und Komfort ist ein bemerkenswerter Vorgang in unserem Körper, der immer und ständig auf Reize von innen (körperliche) wie auch außen (der Umwelt) reagieren und adaptieren muss. Kann er dieses Gleichgewicht adäquat beibehalten, behält der Organismus seine Stabilität.

Wir bleiben gesund.

Genau dieses Ziel obliegt dem Osteopathen. Das Streben bzw. die Suche nach Gesundheit.

Dabei setzt der Osteopath auf eine eingehende Untersuchung um den „Stein“ zu lokalisieren. Die osteopathische Diagnose stützt sich dabei auf alle Körperebenen von Struktur und Funktion. Auf die eingehende Untersuchung folgt die zielgerichtete Behandlung, um der am Beispiel beschriebenen Ursachen-Folge-Kette auf den Grund zu gehen. Durch gezielte manuelle Reize wird versucht, die Selbstregulation des Organismus wieder anzukurbeln, um das verloren gegangene Gleichgewicht und die Ökonomie wieder herzustellen.

Aus der einhergehenden Anamnese bezieht der Osteopath wichtige Schlüsselpunkte. Zum Einen die Hierarchisierung, sprich primär oder sekundäre Läsion, zum Anderen die Auswahl der Dysfunktion auf die zuvor bezogene Diagnose des Patienten.

Ausschlussdiagnosen bzw. Kontraindikationen fallen in den Kompetenzbereich eines jeden Therapeuten und sind von klinischer und differentialdiagnostischer Relevanz unerlässlich. Die Abklärung von möglichen Kontraindikationen und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen in der Behandlung ist dabei essentiell.

Um eine qualifizierte Therapie zu gewährleisten ist das fundierte Wissen der Schulmedizin mit den einhergehenden Vernetzungen zwischen Anatomie, Physiologie und Pathologie die direkte Voraussetzung.